frauen

Frauen präsentieren sich: Dass wir Frauen in männlich dominierten Gesellschaften benachteiligt sind, ist keine Erfindung von Feministinnen sondern leider alltägliche Tatsache. Tradierte Normen sind langlebiger als oft vermutet wird und deswegen ist es nötig, permanent darauf aufmerksam zu machen. Die hier verlinken Blogs, Websites etc. werden von Frauen gestaltet, die sich für eine Veränderung der Gesellschaft einsetzen. Auf welche Art und Weise auch immer. Solange es keine wirkliche gesellschaftliche Gleichstellung von uns Frauen gibt, ist es keine Gesellschaft sondern nur ein Konstrukt für männliche Interessen. Diejenigen Mädchen und Frauen, die hier auch verlinkt werden möchten, können mit einer E-mail (siehe Impressum) gerne auf sich aufmerksam machen und werden dann von mir in die Blogrolls eingetragen. Außerdem können natürlich auch andere Blogs etc. mit der Thematik vorgeschlagen werden.
In den Blogrolls links und rechts erscheinen die aktuellen Artikel von den Bloggerinnen.
Das Blog ist seit dem 11.03.2011 online.

Montag, 2. Mai 2011

Gisela Notz: Feminismus

Gisela Notz, Feminismus. Basiswissen, PapyRossa Verlag, Köln 2011, 132 S., 9,90 Euro.
Darin bemängelt sie fundiert:
Die Frauenbewegung hat sich in akademische Zirkel zurückgezogen. »Genderstudies« füllen Konferenzen und Universitäten. Nach den sozialen und arbeitsmarktpolitischen Problemen der großen Mehrheit der Frauen aber wird kaum gefragt. Außerdem merken hierzulande mehr und mehr Frauen, daß die Rede von gleichen Partizipationschancen kaum mehr als ein leeres Versprechen war.




Vorwort:
Feminis-muß - titelten die beitrage zur feministischen theorie und praxis ihr Heft Nr. 35 im Jahre 1993, drei Jahre nach der deutschen Vereinigung. Und sie fragten schon damals, ob sich »feministische Theorie und Praxis als ein Relikt der Interessenvertretung von Mittelschichtsfrauen unter der Schirmherrschaft wohlfahrtsstaatlicher Marktwirtschaften überlebt« hatte. Die Antwort auf die zugespitzt formulierte Frage schien »ja« zu lauten. Denn auch in der (selbst)kritischen Bestandsaufnahme, die aus dem Heft deutlich wurde, spiegelten sich Einschätzungen wider, aus denen ersichtlich wurde, dass sich feministische Politik angesichts der weltpolitischen Veränderungen durch Ignoranz und Nichtreagieren auszeichnete, im Provinziellen verharrte und sich in vorauseilender Anpassungsbereitschaft ans Machbare, auf die Etablierung und Sicherung von Gleichstellungsstellen und halb-private Frauenräume beschränkte. Die Regierenden waren auch drei Jahre nach der Wende vor allem weiße Mittelschichts- und Oberschichtsmänner und trotz zunehmender Anzahl von Frauen in den Parlamenten funktionierte die Allianz der Männer aller Parteien vorzüglich. Für Feministinnen schien es zwischen dem Fernziel der Systemveränderung und dem zynischen Mitagieren im System (noch) keinen Weg zu geben. Dennoch verteidigten Feministinnen die Formaldemokratie, weil sie Minimalbedingungen für den Handlungsspielraum einer autonomen feministischen Opposition bereitstellt.

Und den wollten sie für den antipatriarchalen, antikapitalistischen und antirassistischen Kampf soweit wie möglich nutzen. Über den Einfluss der neuentstandenen ostdeutschen Frauenbewegung waren sie sich (noch) nicht im klaren und über die ostdeutsche Frauenbewegung vor der Wende wussten sie zu wenig.

Auch zwanzig Jahre nach der Wende ist das nicht viel anders. So ist auch diese Einführung in den Feminismus im Wesentlichen auf den westlichen Teil der Bundesrepublik bezogen. Der östliche Teil und andere europäische und außereuropäische Länder werden partiell einbezogen. Denn die feministische Bewegung war und ist - so weit sie noch besteht - international. Auch können nicht alle Strömungen und Richtungen, die sich als Feminismus bezeichnen oder als solche bezeichnet werden, dargestellt werden. Eine Einführung in den Feminismus hat es zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit einem vielstimmigen und kontroversen Diskurs zu tun. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang, Feminismus in seinen emanzipatorischen Potentialen darzustellen, deshalb geht es vor allem um antipatriarchale und gesellschaftsverändernde Konzepte. »Nie mehr Krieg, nie mehr nationales Gegeneinander, Liebe für alle«, diese Parole der Saint Simonistinnen in der französischen Revolution durchzieht die Geschichte des Feminismus und sie ist heute noch immer aktuell. Angesichts zunehmender Armut und Aus-grenzung, Feindseligkeit gegenüber »Anderen« und Fremden und den »Neuen Kriegen« ist sie sogar aktueller denn je.

Eine umfassende historische und theoretisch-wissenschaftliche oder gar empirische Repräsentativität würde freilich den Rahmen eines solchen Einführungsbandes sprengen.

Keine Kommentare: